HERKUNFTDie Trost-Orgel der Schlosskirche in Altenburg

Tobias Gottfried Heinrich Trosts Orgel in der Schlosskirche Altenburg bildet – zusammen mit anderen verbliebenen Orgeln Trosts – den Höhepunkt des barocken Orgelbaus in Thüringen. Diese Orgel repräsentiert eine einzigartige Klangwelt. Sie ist eng mit Johann Sebastian Bach verbunden, verwurzelt in dieser besonderen Tradition des Orgelbaus in Thüringen. Diese Tradition unterscheidet sich deutlich von dem Orgelbau in Norddeutschland, was Gottfried Silbermanns Stil angeht. Bachs Ideal des Thüringer Orgelbaus ist in Altenburg einzigartig sichtbar.

  • 1735 – 1739: Trost, Orgelbauer am Hof von Altenburg, baut die große Orgel an der Schlosskirche.
  • 1737: Silbermann besucht die Baustelle und lobt Orgel und Orgelbauer.
  • 1739: Johann Sebastian Bach besichtigt die fertiggestellte Orgel. Seine Wertschätzung verleiht dem Instrument bis heute eine besondere Bedeutung.
  • Ende des 19. Jahrhunderts: Erweiterungen und Umbauten verändern den Klang und die technische Konstruktion deutlich, obwohl etwa 70 % der Originalteile erhalten blieben.
  • 1974 – 1976: Wiederaufbau durch Dr. Felix Friedrich (ehemaliger Organist an der Trost-Orgel) initiiert und umgesetzt von der Orgelbaufirma Eule aus Bautzen. Seitdem ist dieses kulturelle Erbe internationaler Ausstrahlung in seiner ursprünglichen Form wieder verfügbar.

Disposition

Hauptwerk (I) C-c’’’:

Groß Quintadena 16'*, Flaute traverse 16'*, Principal 8', Bordun 8'*, Spitzflöte 8', Viol di Gamba 8', Rohrflöte 8', Octave 4'*, Kleingedackt 4', Quinte 3', Superoctava 2', Blockflöte 2', Sesquialtera 2f., Mixtur 6-9f. 2'*, Trompete 8', Glockenspiel c’-c’’’, Tremulant

Oberwerk (II) C-c’’’:

Geigenprincipal 8', Lieblich Gedackt 8', Vugara 8', Quintadena 8', Hohlflöte 8', Gemshorn 4', Flaute douce 2f. 4', Nasat 3', Octave 2', Waldflöte 2', Superoctava 1', Cornet 5f., Mixtur 4-5f. 2', Vox humana 8', Tremulant

Pedal C-c’:

Principalbaß 16', Violonbaß 16', Subbaß 16', Octavenbaß 8', Posaune 32', Posaune 16', Trompete 8', 5 Transmissionen vom Hauptwerk (*)

Koppeln:

Windkoppel HW/P, Manualschiebekoppel II/I

Stimmung:

“Neidhardt I”, a' = 468 Hz